Hauptkonfiguration - bffh.dhall
BFFH verwendet Dhall für die Struktur der Konfigurationsdateien BFFH verwendet RBAC für die Zugriffskontrolle.
Die Konfiguration von BFFH befindet sich in der Datei bffh.dhall
. Die Datei kann auch umbenannt werden. Wichtig ist, dass sie dann überall korrekt referenziert wird (z.B. in Service Scripts).
Tipps & Tricks in Dhall
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Imports, Umgebungsvariablen, URLs - Dhall-Konfigurationen verschlanken
Innerhalb einer Dhall können weitere Dhall-Dateien referenziert werden (Import Statements). Dadurch lassen sich Konfigurationen schlank und visuell gut in kleine Blöcke aufteilen. Außerdem lassen sich auch Umgebungsvariablen verwenden, sowie Inhalte aus URLs abrufen. Siehe https://github.com/dhall-lang/dhall-lang/blob/master/standard/imports.md
-- Aus einer URL importierter Ausdruck
let concatSep = http://prelude.dhall-lang.org/Prelude/Text/concatSep sha256:fa909c0b2fd4f9edb46df7ff72ae105ad0bd0ae00baa7fe53b0e43863f9bd34a
in { name = env:USER as Text -- Aus der Umgebung importierte Ausdrücke
, age = 23
, publicKey = ~/.ssh/id_rsa.pub as Location -- Pfad gelesen als Dhall-Ausdruck
, hobbies = concatSep ", " [ "piano", "reading", "skiing" ]
} : ./schema.dhall -- Aus einer Datei importierter Ausdruck
Sie können Importe mit Integritätsprüfungen schützen, wenn Sie einen SHA-256-Hash anhängen (wie beim obigen concatSep
-Import), und Sie können einen Wert auch als Rohtext importieren, indem Sie ihn as Text
anhängen (wie beim obigen env:USER
-Import), oder als aufgelösten Pfad, indem Sie ihn as Location
anhängen.
Importierte Ausdrücke können transitiv andere Ausdrücke importieren. Die oben importierte Datei ./schema.dhall
kann zum Beispiel auch andere Dateien importieren:
-- ./schema.dhall
{ name : ./schema/name.dhall
, age : ./schema/age.dhall
, hobbies : ./schema/hobbies.dhall
}
... und wenn ./schema/hobbies.dhall
enthielte einen relativen Import wie z.B.:
-- ./schema/hobbies.dhall
List ./hobby.dhall
... dann würde sich der relative Import von ./hobby.dhall
tatsächlich auf ./schema/hobby.dhall
beziehen. Dies ist als "Importverkettung" bekannt: die Auflösung von Importen relativ zur Position des aktuellen Ausdrucks.
Die Konfiguration von bffh
Allgemeine Einstellungen
listens
Enthält die Adressen, auf die BFFH bei der Verbindung für die API hört. Standardport für BFFH ist 59661
Beispiel:
listens =
[
{ address = "127.0.0.1", port = Some 59661 }
]
mqtt_url
Enthält die Adresse des MQTT-Servers, mit dem sich BFFH verbindet.
Die Adresse hat das Format <protocol>://[user]:[password]@<server>:[port]
protocol
wird benötigt und kann eins der folgenden Werte annehmen:mqtt
,tcp
,mqtts
,ssl
user
undpassword
sind optionalserver
ist erforderlich und kann eine IP-Adresse oder ein Hostname seinport
ist optional. Der Standardport ist59661
Beispiele:
mqtt_url = "tcp://localhost:1883"
mqtt_url = "mqtts://user:password@server.tld:port"
db_path
Enthält den Pfad für die interne Datenbank, die BFFH verwendet. BFFH wird zwei Dateien erstellen: <db_path>
und <db_path>-lock
. Es sollte sichergestellt werden, dass BFFH Schreibzugriff auf das entsprechende Verzeichnis hat.
Beispiel:
db_path = "/tmp/bffh"
Berechtigungen (Permissions)
Standardberechtigungen
BFFH verfügt über einige Standardberechtigungen, die der Verwaltung und den Admin-Rechten zugewiesen werden können.
bffh.users.info
- Nutzerliste bekommen und Infos über diese Accounts erhaltenbffh.users.manage
- Nutzerliste bekommen und Nutzer verwaltenbffh.users.admin
- Globale Administration: Nutzer hinzufügen, löschen, ändern (z.B. Passwort-Reset)
Modellieren von Berechtigungen
Allgemeines Schema: space.type.category.permission.model
Administratorspace.machines.printers.*
Offene Berechtigungspace.machines.printers.read.*
BFFH verwendet eine pfadähnliche Zeichenkette als Erlaubnisformat, getrennt durch einen .
Punkt. So besteht zum Beispiel this.is.a.permission
aus den Teilen this
, is
, a
und permission
. Bei der Anforderung von Berechtigungen, z. B. in Maschinen, muss immer eine genaue Berechtigung angegeben werden, also z. B. test.write
. Bei der Erteilung von Berechtigungen, z. B. in Rollen, können entweder eine genaue Berechtigung angegeben oder die beiden Platzhalter *
und +
verwendet werden. Diese Wildcards verhalten sich ähnlich wie Regex- oder Bash-Wildcards:
*
gewährt alle Berechtigungen in diesem Teilbaum. So wirdperms.read.*
für jedes von passen:
perms.read
perms.read.machineA
perms.read.machineB
perms.read.machineC.manage
+
gewährt alle Berechtigungen unter des Wertes. So wirdperms.read.+*
für jedes von passen:
perms.read.machineA
perms.read.machineB
perms.read.machineC.manage
- aber nicht
perms.read
Wildcards sind wahrscheinlich am nützlichsten, um Maschinen zu gruppieren, z.B. 3D-Drucker und eine Bandsäge:
- Write (schreiben) Berechtigungen
machines.printers.write.prusa.sl1
machines.printers.write.prusa.i3
machines.printers.write.anycubic
machines.bandsaws.write.bandsaw1
- Manage (verwalten) Berechtigungen
machines.printers.manage.prusa.sl1
machines.printers.manage.prusa.i3
machines.printers.manage.anycubic
machines.bandsaws.manage.bandsaw1
- Admin Berechtigungen
machines.printers
- Für alle Drucker
- Für alle Drucker
machines.bandsaws
- Für alle Bandsägen
- Für alle Bandsägen
Dann erteilen wir den Rollen die entsprechenden Rechte:
- Nutze beliebige 3D-Drucker:
machines.printers.write.+
- Erlaube nur die Nutzung "billiger" Drucker:
machines.printers.write.anycubic.*
machines.printers.write.prusa.i3
- Erlaube das Verwalten der Drucker:
machines.printers.+
- Erlaubte das Administrieren aller Drucker:
machines.printers.*
Auf diese Weise klappt es trotzdem mit der Aufteilung, wenn später ein weitere Anycubic Drucker gekauft wird:
machines.printers.write.anycubic.i3
machines.printers.write.anycubic.megax
Konfiguration von Maschinen
machines
Enthält eine Liste der definierten Maschinen. Die Maschinen haben verschiedene Wahrnehmungsebenen, mit denen interagiert werden kann:
disclose
(offenlegen): Benutzer kann die Maschine in der Maschinenliste sehenread
(lesen): Der Benutzer kann Informationen über die Maschine und ihren Zustand lesenwrite
(schreiben): Der Benutzer kann die Maschine benutzenmanage
(verwalten): Der Benutzer kann als Manager mit dem System interagieren (Prüfen, Freigeben, Transferieren)
Jede Maschine muss eine ID haben, um in anderen Teilen dieser Konfiguration oder über die API auf die Maschine verweisen zu können. Und jede Maschine muss einen Namen haben.
Optionale Informationen
Um weitere Informationen über die Maschine bereitzustellen, können diesen Beschreibungen hinzugefügt oder ein externer Wiki-Link bereitstellt werden. Beide Attribute sind nur optional und müssen nicht gesetzt werden.
Beispiel:
machines =
{
machine123 =
{
name = "Testmachine",
description = Some "A test machine",
wiki = "https://someurl"
disclose = "lab.test.read",
read = "lab.test.read",
write = "lab.test.write",
manage = "lab.test.admin"
}
}
“machine123” is in this case the “Machine-ID”
Konfiguration von Rollen (roles)
Die Rollen werden in der Datei bffh.dhall
konfiguriert. Wenn die Datei roles.toml
im Verzeichnis vorhanden ist, kann sie gelöscht werden und kann nicht zur Verwaltung von Rollen verwendet werden.
roles
Enthält die Liste der definierten Rollen. Rollen haben eine Liste von Berechtigungen und können vererbt werden. Die Berechtigung kann ein Platzhalter in der Berechtigungsliste sein.
Beispiel:
roles =
{
testrole =
{
permissions = [ "lab.test.*" ]
},
somerole =
{
parents = [ "testparent" ],
permissions = [ "lab.some.admin" ]
},
testparent =
{
permissions =
[
"lab.some.write",
"lab.some.read",
"lab.some.disclose"
]
}
}
Konfiguration von Aktoren (actors)
actors
Enthält eine Liste von Aktoren. Aktoren werden durch ein Modul und einen oder mehrere Parameter definiert. Aktuell von Haus aus unterstützte Aktoren (ohne zusätzliche Plugins) sind:
Dummy Actor
Für Testzwecke kann ein interner Dummy-Initiator genutzt werden:
Der „Dummy“-Initiator versucht alle paar Sekunden, einen Rechner als den angegebenen Benutzer zu verwenden und zurückzugeben. Er ist gut geeignet, um das System zu testen, führt aber zu Spam im Log und ist daher standardmäßig deaktiviert.
actors = {
Dummy_123 =
{
module = "Dummy",
params = {=}
}
}
Shelly Actor
Dieser Aktor verbindet BFFH über einen MQTT-Server mit einem Shelly Gerät.
Der topic
Parameter des Shelly muss auf das Shelly-spezifische MQTT-Topic gesetzt werden.
Anleitung zum Auffinden des Shelly Topic
Beispiel:
actors =
{
Shelly_123 =
{
module = "Shelly",
params =
{
topic = "shellyplug-s-123456"
}
}
}
„Shelly_123“ ist in diesem Fall die "Actor-ID".
Process Actor
Dieser Aktor ermöglicht es, eigene Prozesse (z.B. Python, Bash, Perl, Java ...) mit dem BFFH Server zu verbinden. Im Beispiel heißt unser Aktor Bash_123
.
cmd
= Pfad der ausführbaren Dateiargs
= Argumente der ausführbaren Datei
Beispiel:
actors =
{
Bash_123 =
{
module = "Process",
params =
{
cmd = "./examples/actor.sh",
args = "your ad could be here"
}
}
}
Konkret nutzbare Aktoren-Beispiele finden sich hier.
actor_connections
Verbindet den Aktor mit einer Maschine. Eine Maschine kann mehrere Aktoren haben. Verwenden Sie die "Machine-ID" (machine
) und "Actor-ID" (actor
).
Beispiel:
actor_connections =
[
{ machine = "Testmachine", actor = "Shelly_123" },
{ machine = "Another", actor = "Bash_123" },
{ machine = "Yetmore", actor = "Bash_234" }
]
Konfiguration von Initiatoren (initiators)
Initiatoren werden fast genauso konfiguriert wie Aktoren.
initiators
Enthält eine Liste von Initiatoren. Initiatoren werden durch ein Modul und einen oder mehrere Parameter definiert. Die Liste kann bzw. muss leer sein, wenn keine Initiatoren verwendet werden:
initiators = {=}
Sonst kann die Liste einen oder mehrere Initiator
mit ihrem Name (Im Beispiel Initiator_123
) enthalten:
Dummy Initiator
Für Testzwecke kann ein interner Dummy-Initiator genutzt werden:
Der „Dummy“-Initiator versucht alle paar Sekunden, einen Rechner als den angegebenen Benutzer zu verwenden und zurückzugeben. Er ist gut geeignet, um das System zu testen, führt aber zu Spam im Log und ist daher standardmäßig deaktiviert.
initiators = {
Initiator_123 =
{
module = "Dummy",
params =
{
uid = "Testuser"
}
}
}
Process Initiator
Dieser Initiator ermöglicht es, eigene Prozesse (z.B. Python, Bash, Perl, Java ...) mit dem BFFH Server zu verbinden. Im Beispiel heißt unser Initiator Bash_567
.
cmd
= Pfad der ausführbaren Dateiargs
= Argumente der ausführbaren Datei
Beispiel:
initiators =
{
Bash_567 =
{
module = "Process",
params =
{
cmd = "./examples/init.py",
args = "your ad could be here"
}
}
}
Konkret nutzbare Initiatoren-Beispiele finden sich hier.
init_connections
Verknüpfung von Maschinen mit Initiatoren. Ähnlich wie bei Aktoren können einer Maschine mehrere Initiatoren zugewiesen werden, aber ein Initiator kann nur einer Maschine zugewiesen werden. Verwenden Sie für die Zuweisung die "Machine-ID" (machine
) und "Initiator-ID" (initiator
).
init_connections = [
{ machine = "Testmachine", initiator = "Initiator_123" }
],
FabFire
spacename
Der Name des Spaces (die offene Werkstatt, das FabLab, der HackerSpace, etc.) wird im URN-Schema urn:fabaccess:lab:{spacename}
verwendet. Wird er nicht definiert, wird der Wert "generic" vergeben. Diese Angaben benötigen wir für QR-Codes von Maschinen oder für DESFire Karten zur Nutzung von FabFire.
instanceurl
Wird für eine allgemeine Space Info genutzt und als URN im Code genutzt: urn:fabaccess:lab:{spacename}\x00{instanceurl}
. Dieser Wert wird aktuell nicht verwendet, muss jedoch ausgefüllt werden, damit die Konfiguration bffh.dhall
valide ist!
Konfiguration per Config Generator
Siehe Einfache Konfiguration mit dem FabAccess Config Generator
Konfiguration exportieren
BASE="/opt/fabinfra/bffh/target/release"
CFG="$DATA/config/bffh.dhall"
$BASE/bffhd --verbose --config $CFG --dump-users /tmp/users.toml --force
Siehe auch Cheat Sheet - Wichtigste Befehle (Übersicht)
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